VDV-Mitteilung 9071 - Nachhaltige Vergabekriterien [Print]

Art.Nr.: M9071

Nachhaltige Vergabekriterien [Print]
Ausgabe 12/2020

Die Vergaberechtsreform von 2016 und der klar artikulierte politische Wille, verstärkt nachhaltige Vergabekriterien im Rahmen der formalen Vergabeprozesse zu berücksichtigen, eröffnen den Einkaufs- und den Fachabteilungen an vielen Stellen im Ablauf einer Ausschreibung Möglichkeiten, ökologische, soziale und ökonomische Faktoren bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen.
Allerdings ist die konkrete Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien für viele Beschaffer Neuland. Galten früher gerade soziale Kriterien als ‚vergabefremd‘, können diese seit der Vergaberechtsreform 2016 angemessen ‚in Verbindung mit‘ dem Ausschreibungsgut gebracht und berücksichtigt werden.
Dieser Leitfaden gibt einen Überblick über das „Ob“ und „Wie“ der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien im Rahmen des vergaberechtlichen Beschaffungsprozesses. Den Vorgaben von nachhaltigen Kriterien bei der Eignungsprüfung und der Gestaltung der Leistungsbeschreibung wird ein breiter Rahmen gewidmet. Aber insbesondere wird auf die Implementierung nachhaltiger Zuschlagskriterien eingegangen. Am Ende spielt auch die Formulierung der Vertrags- und/oder Ausführungsbedingungen eine entscheidende Rolle bei der Berücksichtigung nachhaltiger Ziele im Rahmen der Vergabe.
Der Auftraggeber muss sich bei der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien im Vergabeverfahren stets fragen:
Welche nachhaltigen Ziele verfolge ich mit der Beschaffung bzw. der Ausführung der Leistung?
Möchte ich ein Mehr oder Weniger an Nachhaltigkeit bei der Auftragsausführung bewerten (dann das nachhaltige Kriterium als Zuschlagskriterium festlegen) oder möchte ich unveränderliche, nachhaltige Mindeststandards vorgeben (dann Ausführungsbedingungen oder Mindestkriterium in Leistungsbeschreibung)?
Wie stelle ich sicher, dass ich hierfür den geeigneten Auftragnehmer finde?
Aber nur dann, wenn ein nachhaltiger Aspekt geeignet und erforderlich ist, um die Leistungsfähigkeit des Bewerbers/Bieters im Hinblick auf den konkret ausgeschriebenen Auftragsgegenstand nachzuweisen, darf dieser Aspekt als Eignungskriterium festgelegt werden.
Anhand von Beispielen erhält die Einkäuferin bzw. der Einkäufer eine Vielzahl von Tipps zur Gestaltung, Bewertung und Ausformulierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Vergabeprozess, welche da insbesondere wären:

  • Lebenszykluskosten
  • Gütezeichen (Labels)
  • Normen und Standards
  • Verfügbarkeit
  • Obsoleszenzmanagement
  • ILO-Kernarbeitsnormen
  • Tariftreue und Mindestlohn
  • Ausbildungsquote
  • Lieferkettenanalyse
  • Energie- und Ressourcenverbrauch
  • Recyclingquote und Kreislaufwirtschaft
Bei allen Themen werden Bewertungsmaßstäbe und Hinweise auf eine mögliche vergaberechtliche Berücksichtigung vorgestellt. Im Ergebnis unterstreicht dieser Leitfaden, dass eine Berücksichtigung nachhaltiger Vergabekriterien nicht nur bei den ökologischen und sozialen Anforderungen zielgerichtet angesetzt werden kann, sondern insbesondere auch ökonomische Vorteile deutlich herausgearbeitet werden können.
 

Preis:

231,12 EUR

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