VDV-Mitteilung 9727: Fraud Prevention im digitalen ÖPNV-Vertrieb
Ausgabe 10/2025
Seit der Einführung des Deutschlandtickets ist der ÖPNV-Vertrieb digitaler geworden. Preisgestaltung, einfache Nutzung über digitale Kanäle und die bundesweite Einheitlichkeit haben deutlich mehr Menschen in ein monatlich kündbares Abo-Produkt geführt. Dies hat aber zugleich neue Möglichkeiten für Missbrauch geschaffen. Mit aktuell monatlich mehr als 14 Mio. Deutschlandtickets werden mehr als 60% der bundesweiten Fahrgeldeinnahmen darüber generiert und mehr als die Hälfte der D-Tickets als Barcode ausgegeben. Die Folge: Schwachstellen im digitalen Vertrieb werden ausgenutzt, durch Betrug entstehen Schäden und der Ruf nach mehr Sicherheit in den digitalen Vertriebsprozessen wird lauter. Verändertes Kundenverhalten, neue Anforderungen (z.B. technisch, rechtlich) und Kostendruck führen dazu, dass sich Vertriebswege digital wandeln, so entstehen vielerorts flexible Systeme (z.B. Check-In Be-Out) und die Konzentration von Mobilitätsdienstleistungen in App-Lösungen nimmt weiter zu. Dies führt auch zu neuen Anforderungen an die digitale Infrastruktur und die Bezahlung, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Betrugsprävention. Denn mit neuen einfachen Möglichkeiten und wachsender Flexibilität steigt auch die Komplexität der Prozesse und Systeme im Hintergrund, sowie möglichen Angriffsmöglichkeiten. Gegenstand dieses Papiers ist die Darstellung von Angriffsvektoren entlang der Prozessschritte in der Customer Journey und der Ableitung von Lösungsmöglichkeiten bzw. Maßnahmen, um dagegen zu steuern. Als eine Art Werkzeugkasten soll das Whitepaper Hilfestellung in der Betrugsprävention für ticketvertreibende Unternehmen geben und dazu einladen, das passende Set für die eigenen Anforderungen zusammenzustellen.
Diesen Artikel haben wir am 29.10.2025 in unseren Katalog aufgenommen.